6Juni2016
Der Spagat zwischen Mitteldistanz und einer Kurzdistanz und das daraus resultierende Ergebnis aus dem Kraichgau: Viel Luft nach oben beim 70.3 IRONMAN Kraichgau
Geschrieben von Philipp in: News
Es ist ziemlich ruhig geworden um mich seit meinem letzten Eintrag im September 2015. Dafür gibt es mehrere Gründe: Zum einen lag ein langer Winter ohne Wettkämpfe dazwischen und zum anderen waren die Leistungen bei vergangenen Wettkämpfen für mich nicht zufriedenstellend. Im Großen und Ganzen sehr durchwachsen. Ein kurzer Überblick über das letzte dreiviertel Jahr soll euch auf den aktuellen Stand bringen: Nach der Weltmeisterschaft 2015 in Zell am See gönnte ich mir erst mal sechs Wochen Pause. Sowohl für den Körper als auch für den Kopf ist diese Pause nach der Saison sehr wichtig. Da ich in der Vergangenheit aber alle zwei Jahre einen Herbstmarathon gelaufen bin, kam ich oft erst sehr spät in die Saisonpause. Ins Trainingslager fuhr ich dieses Mal nicht mit Peter sondern mit dem Regionalligateam Anfang März. Ziel war allerdings das selbe: Mallorca. Jedoch hatte ich dieses Jahr null Kilometer vorher auf dem Rad gesessen, zum einen weil das Trainingslager sehr früh war und zum anderen weil kein Druck einer Langdistanz da war. Umso härter war das Trainingslager dieses Mal, Spaß gemacht hat es trotzdem. Vor allem an meiner Laufform konnte ich arbeiten. Dies bestätigten auch erste Laufwettkämpfe 2016. So konnte ich mit Andrea Gießmann beim Stundenpaarlauf in Erfurt gewinnen und zwei Wochen später auch den Steigerlauf in Erfurt für mich entscheiden. Im Schwimmen konnte ich über den Winter auch Fortschritte machen. Grund hierfür ist unser neuer Schwimmtrainer Jürgen. Neue Reize und gut strukturiertes Training haben das Niveau der ganzen Trainingsgruppe deutlich angehoben. Davon profitieren wir alle. D A N K E Jürgen!! Die ersten Wettkämpfe im Duathlon bzw. Triathlon waren allerdings dann ernüchternd für mich. Vor allem auf dem Rad verliere ich zu viel Zeit auf die Spitze. Daran werde ich die nächsten Wochen gezielt arbeiten, um vor allem der Mannschaft in der Regionalliga helfen zu können. Wir haben dieses Jahr wieder eine schlagfertige Gruppe am Start und wollen natürlich wieder an den letzten Jahren anknüpfen und ums Podest mitreden. Dennoch haben wir alle auch eigene Ziele und so verschlug es mich letztes Wochenende mal wieder in das schöne Kraichgau. Freitag Nachmittag haben wir noch unser Restaurant in der Weimarischen Straße – nach elf Tagen Umbau – wiedereröffnet. Anschließend fuhren wir Richtung Heidelberg – genauer gesagt nach Walldorf. Walldorf ist eine der reichsten Städte in Deutschland. Alleine die Gewerbesteuer von SAP spült eine Menge Schotter in die Stadtkasse. Raceday: Der Ablauf an einem Wettkampftag ist mittlerweile ziemlich routiniert. Da ich bereits das vierte Mal im Kraichgau an den Start ging, kannte ich auch die örtlichen Begebenheiten sehr gut. Wir waren rechtzeitig in der Wechselzone. Das Rad und die Wechselbeutel waren präpariert – es konnte los gehen. Mein Ziel war es, das gute Schwimmtraining der letzten Wochen zu nutzen und mit einer guten Ausgangslage auf das Rennrad zu wechseln. 9:20 Uhr war unser Start. 20 Minuten zuvor starteten die Profis. Dazwischen noch die Frauen und die Altersklasse M55+. Aufgrund dieser Situation ist es immer ein ziemlich umrhythmisches Schwimmen, da viele der älteren Altersklassemänner und Frauen deutlich langsamer schwimmen. Dennoch kam ich ohne viel Kontakt zu anderen Athleten sehr gut durch das Wasser und konnte als zehnter wieder Land unter den Füßen betreten. Knapp 27:30 min bedeuteten für mich gleichzeitig Bestzeit über 1,9km. Schwimmen war in der Vergangenheit immer meine schwächste Disziplin. Auf dem Rad versuchte ich gleich Druck zu machen. In Jena und auch in Gera war ich mit meiner Radform überhaupt nicht zufrieden, sodass ich meine Radposition noch einmal korrigierte. Auf den ersten 20 Kilometern konnte ich noch ein paar Athleten meiner Altersklasse einsammeln. Bei Kilometer 60 lag ich an Position sieben, die Top5 in Schlagdistanz vor mir. Die letzten 30 Kilometer hatte ich allerdings einen ziemlich großen Leistungsabfall und ich wurde noch bis auf Position 18 durchgereicht. Der abschließende Halbmarathon war dann eine ganz schöne Qual. Der Körper war erschöpft. Das Radfahren hatte zu viele Körner gekostet. Dennoch versuchte ich noch mal ein paar Athleten einzuholen. ‘Vielleicht geht es den anderen ja ähnlich’, dachte ich mir. Bis Kilometer 15 kam ich auch ziemlich gut durch. Allerdings ohne viel Risiko zu gehen. Ich versuchte noch einmal das Tempo zu erhöhen und wurde prompt mit einem Krampf bestraft. Auch da waren die Vorzeichen sehr gut bei abschließender Auswertung der Daten meiner Uhr zu erkennen. Damit kann ich arbeiten, trösten tut mich das allerdings nur bedingt (: Am Ende wurde ich 19. meiner AK. Ein großer Dank geht an Dominik! Er stand ziemlich oft an der Strecke und hat mich motiviert weiter Gas zu geben. Nebenbei noch viele schöne Fotos des Leidens gemacht (: D A N K E !!!! Was bleibt ist ein Blick in die Zukunft. Der ist durchaus positiv. Schwimmen lief super. Das Radfahren bis Kilometer 55 auch. Das ich dieses Jahr im Laufen wieder ein wenig Konkurrenzfähiger bin, haben die vergangenen Wettkämpfe und Trainingseinheiten gezeigt. Ende Juni steht der erste Regionalliga Wettkampf vor der Tür. Im wahrsten Sinne des Wortes, denn wir haben – wie schon vergangenes Jahr – Heimspiel beim Erfurt Triathlon. Da sind die Strecken zum Glück wieder kürzer (: In diesem Sinne, ich werde alles daran setzen wieder weiter vorne zu landen. Bis Bald! |